Jacoby-Bürgergilde Neumünster, seit 1578

Gilden in Neumünster und Umgebung

Carl Friedrich

Aus der vorreformatorischen Zeit gibt es im Hinblick auf vorhandene Gilden bzw. geistliche Bruderschaften keine Aufzeichnungen. Später im 16./17. und 18. Jahrhundert wird jedoch vor allem von vielen Brand- und Totengilden berichtet. So auch in Neumünster. Der Heimat-forscher Theodor Dittmann berichtet in seinem 1925 erschienenen Buch „Dat Nyge Munster“ von einem „Ledertauer“ (Gerber) Lüthje, dem vorgeworfen wurde, sein Haus im Jahre 1747 selbst in Brand gesetzt zu haben, um mit dem ihm aufgrund seiner Mitgliedschaft in elf Gilden zustehenden Brandgeld ein Mehrfaches des Werts seines Hauses  zu erlösen. Lüthje war seinerzeit Mitglied  in folgenden Gilden: Großflintbeker Gilde,  Hohenwestedter Bonifacius-Gilde, Hohenwestedter Mai-Tagsgilde, Nortorfer Himmelfahrts-Gilde, Nortorfer Scheibengilde, Neumünstersche Maitags-Gilde, Neumünstersche Bürgergilde, Großenasper Knechts-Gilde, Heidmühler Gilde, Gadelander Gilde und Boostedter Gilde.

Bis auf die Bürgergilde von 1578 und die Jacoby-Bürgergilde haben sich alle Gilden in Neumünster im Laufe der Zeit aufgelöst, weil der ursprüngliche Zweck des Zusammenschlusses, die gegenseitige Hilfe bei Brand und Tod, entfallen ist.

Die beiden heute noch vorhandenen Gilden erfreuen sich jedoch bis in die Gegenwart großer Beliebtheit und haben keine Nachwuchssorgen. Sie pflegen die alten Traditionen, engagieren sich für soziale Zwecke, schießen nach dem Vogel und Pflegen die Geselligkeit.

Von den Ursprüngen und der Geschichte der „altehrwürdigen Jacoby-Bürgergilde zu Neumünster“ soll im Folgenden die Rede sein.